Eesti Arnold Schönbergi Ühing / Estonian Arnold Schoenberg Society /

Estnische Arnold Schönberg Gesellschaft

Academia Gustaviana Selts

 

Pärnu Nüüdismuusika Päevad / Pärnu Days of Contemporary Music /

Pärnuer Tage für zeitgenössische Musik + In Graafika 2008

12. -27. Jaanuar / January / Januar 2008

 

Kakskümmend aastat Pärnu Nüüdismuusika Päevi / Twenty years of Pärnu Days of Contemporary Music / Zwanzig Jahre Pärnuer Tage für zeitgenössische Musik

 

In Pärnu Days of Contemporary Music 2008 continues discussion about main stream of contemporary music: modernism. In addition to existing themes profound concentration (analysis and history of modern music, connections of music with different fields of science and art) continues theme domains, what interweaves modern music, theatre and visual arts. Lectures, concerts, workshops, exhibitions, discussions, performances, common listening and watching of music theatre works are taking place.

In Pärnu Days of Contemporary Music also is planned the introducing program for grammar school pupils. Contemporary Music Days materials are published by a Scripta Musicalia. The operative information of Pärnu Contemporary Music Days is on the web-page of Estonian Arnold Schoenberg Society www.schoenberg.ee. Additionally for discussions is on this website opened the forum of Estonian Arnold Schoenberg Society.

 

In den letzten Jahren haben sich die PNP zu einem anerkannten Festival mit internationalen Gästen entwickelt. Zu unseren Gästen zählten neben anerkannten estnischen Wissenschaftlern bisher u. a. auch Ludwig Holtmeier, Nicholas Cook, Francois-Bernard Mache, Ann-Sylvie Barthel-Calvet (2005), Gérard Pape & CCMIX Paris, Klaus Ager (2006), Tiina Koivisto, François Sarhan & CRWTH (2007). Das Haupthema der PNP ist die Idee der musikalische Moderne, welche sich sowohl zu Beginn (Arnold Schönbergs Wiener Schule) als auch in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts (dann als Avantgarde) in Werken zahlreicher Komponisten widerspiegelt und deren Wirkung bis heute anhält.

 

Es ist das Anliegen der Estnischen Arnold-Schönberg-Gesellschaft, durch das gemeinsame Einladen international erfahrener und junger, begabter Wissenschaftler einen zukunftsfähigne Beitrag zur Forschungen von moderner und zeitgenössischer Musik im internationalen Kontext zu leisten.

 

Der Kern das Programm des diesjährigen Symposiums "Analysemethoden moderner Musik" besteht in der Thematisierung jener zwei Hauptströmungen der musikalischen Moderne (Schönberg-Schule und Avantgarde nach 1945). Zu den Gästen der Jubiläumskonferenz zählen deutsche, schweizer, östereichische und estnische Wissenschaftler. Neben dem schweizer Komponisten und Musiktheoretikers Prof. Balz Trümpy (Komponist, Musiktheoretiker; Hochschule für Musik Basel) haben wir auch Juliane Brandes (M.A., Musikwissenschaftlerin; Hochschule für Musik Freiburg) und Dominik Sedivy (Phd, Musikwissenschaftler; Universität Wien) eingeladen. Es werden auch Vorträge von Kerri Kotta (Phd) und Gerhard Lock (M.A.; beide Musikwissenschaftler und Komponisten; Estnische Akademie für Musik- und Theater, Tallinner Universität) zu hören sein.

 

Im Rahmen des Jubiläums-Festivals bieten alle hier genannten Vorträge der Gastwissenschaftler einen idealen Einblick in das Hauptthema der Estnischen Arnold-Schönberg-Gesellschaft und sind somit ideal geeignet für solch eine Jubiläumskonferenz.

 

Die Thematik in der Übersicht:

Moderne Musik des 20. Jhs.

– Erich Schmid als unbekannterer und dennoch meisterhafter Vertreter der Schönberg-Schule

– Joseph Matthias Hauer als Antipode zu Arnold Schönberg, Tropentechnik als Alternative zur Schönbergschen Methode, eigenständiges kompositorisches Schaffen

Avantgarde des 20. Jhs.

– Luciano Berio als kritischer Vertreter der Darmstädter Schule mit eigenem Kompositionskonzept

 

Balz Trümpy wird die Avantgarde nach 1945 beleuchten. Er wird über die Musik und das kompositorische Denken des italienischen Komponisten Luciano Berio (1925–2003) sprechen. Ausschnitt aus der Zusammenfassung des Vortrages:

„Feldharmonik. Luciano Berios Antwort auf den Strukturalismus“. Obwohl nicht „Gründungsmitglied“, gehörte Luciano Berio doch zur Gruppe der Darmstädter Schule der ersten Stunde. In zwei wesentlichen Punkten unterscheidet er sich allerdings von der Doktrin der Schule. So ging er nie vom Konzept der tabula rasa aus, das jegliche historische Rückbindung verbot. Konsequenterweise hegte er eine intuitive Abneigung gegen den Anspruch des Struckturalismus, eine musikalische Sprache ex nihilo „erfinden“ zu können. Seine spätere Anlehnung an die generative Lingustik eines Noam Chomsky erklärt sich aus der Überzeugung vom Gründen der menschlichen Sprachfähigkeit in archetypischen und somit historisch bedingten Wurzeln. […] Das Referat zeigt den Weg Berios von dem ersten „a-seriellen“ Stadium zur spezifischen Feldharmonik des reifen Stils. Ausserdem beleuchtet es generell den Unterschied zwischen der statistischen Globalharmonik der Serialisten und einer „modalen Harmonik unter Einbeziehung“ des chromatischen Totals“ und stellt dem positivistischen Ansatz des Strukturalismus das Felddenken  Berios gegenüber, das sein Korrelat etwa in der Heisenbergschen Unschärferelation findet: Das „Sowohl-als-auch“ ist Merkmal der Musik Berios auf allen Ebenen. (Balz Trümpy) 

 

Juliane Brandes wird Werke des Schönberg-Schülers Erich Schmid (1907–2000) analysieren. Dies bietet die Möglichkeit, unbekanntere Vertreter der Schönberg-Schule in Estland vorstellen zu können und damit das Bild der Moderne entscheidend erweitern zu können. Die Musik Schmids wird somit zu ersten Mal in Estland vorgestellt. Damit knüpfen wir an die PNP 2003 an, zu denen Mart Jaanson einen umfassenden Vortrag gehalten hatte, und durch den wir auf Prof. Ludwig Holtmeier aufmerksam wurden. Frau Brandes ist Schüler von Prof. Ludwig Holtmeier, der sowohl in Pärnu (PNP 2005) als auch in Tallinn (internationale Musiktheoriekonferenz 2006) mehrere Vorträge gehalten hat. Dies ist ein Anknüpfen an die PNP 2005.

 

Dominik Sedivy wir über die Zwölftontechnik und die Musik des österreichischen Komponisten Josef Matthias Hauer (1883–1959) sprechen, dessen Überlegungen zur Neustrukturierung des musikalischen Materials zu Beginn des 20. Jhs. einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur musikalischen Moderne geliefert hat. Dieser Vortrag bietet die Möglichkeit Hauers Schaffen neben dies von Schönberg zu stellen und dies damit erstmals in Estland genauer bekannt zu machen.

 

--- Vorläufiges Programm (Stand 19.11.2007) ---

 

Konferenz und Höhepunkt mit Festakt zum 20. Jubiläum

Das Festival beginnt am 12. Januar und dauert mit Workshops (u.a. elektronische Musik) bis zum 27. Januar 2008.

 

FR, 18.01.2008

Symposium "Analysemethoden moderner Musik“

Theater "Endla" Sammassaal (Säulensaal)

11.00 Erich Schmids „Drei Sätze für Orchester op. 3“ – Juliane Brandes (Freiburg)

12.00 Feldharmonik. Luciano Berios Antwort auf den Strukturalismus – Balz Trümpy (Basel)

14.00 Klangspannungsanalyse Neuer Musik – Gerhard Lock (Tallinn)

15.00 N.N.

 

19.00 Konzert-Aktus. Pärnu Kontserdimaja (Konzerthaus)

I Teil: "20 Jahre Pärnuer Tage für zeitgenössische Musik" (Ansprache und Musik)

II Teil: Mart Kangro & Ensemble U: Konzert-Performance "Spiel"

 

SA, 19.01.2008

Symposium "Analysemethoden moderner Musik“

Theater "Endla" Sammassaal (Säulensaal)

11.00 N.N.

12.00 On possibilities of contrapunctal analysis in posttonal music – Kerri Kotta (Tallinn)

13.00 Buchpräsentation: Maris Valk-Falk: Tekste modernismist II (PNP 2005-2006 Sammelband der Konferenz "Muusika ja arhitektuur"), Scripta Musicalia

15.00 Zur Musik und Theorie von Josef Matthias – Hauer Dominik Sedivy (Wien)

16.00 Diskussion

 

19.00 Konzert. Altstadtschule. Bartosz Koziak: SCORDATURA

 

 

Impressum

Pärnu Nüüdismuusika Päevad + In Graafika 2008

Eesti Arnold Schönbergi Ühing

Academia Gustaviana Selts

Märt-Matis Lill – Künstlerischer Leiter

Andrus Kallastu – Hauptorganisator

Gerhard Lock – Konferenzorganisator

Maris Valk-Falk – Organisator

 

Hier das Programm auf Englisch

http://www.schoenberg.ee/SB_060_Arhiiv/ARH_PNP_2008/PNP_2008_kava_EN.htm

 

Hier das gesamte Programm des Festivals im Internet (vorläufiger Stand) (mit weiteren Links):

http://www.schoenberg.ee/SB_060_Arhiiv/ARH_PNP_2008/PNP_2008_ajakava.htm